Bilinguales Konzept

 

Ein- bis dreijährige Kinder lernen spielerisch Englisch

Die Kinder der „Sonnengruppe“ im Kinderhaus Französische Allee singen, zählen, reimen und frühstücken vergnügt auf Englisch. Dieses Sprachprojekt in der Kleinkindgruppe steht Kontext des Tübinger Modellprojekts Integrale Förderung, das im Oktober 2006 im Kinderhaus als Projekt zur zweisprachigen Erziehung (Englisch/Deutsch) zunächst für die drei- bis sechsjährigen Kinder eingeführt wurde. Das Englischprojekt in der Kleinkindgruppe der Ein- bis Dreijährigen basiert ebenfalls auf dem Ansatz der Immersion – dem so genannten Sprachbad.

Forschungsergebnisse zeigen, dass Fremdsprachen umso erfolgreicher erlernt werden, je früher und intensiver dies geschieht.

Die Methode der Immersion verfolgt einen ganzheitlichen Zugang zum Fremdsprachenlernen. Kinder lernen dann am besten, wenn sie in ihrer ganzen Persönlichkeit angesprochen und bewegt werden und die Bildungsangebote bedeutsam und alltagsrelevant sind.

Das Projekt begann im Sommer 2008 durch eine Initiative des Fördervereins des Kinderhauses. Dank der Unterstützung durch Sponsoren konnten Englisch-Muttersprachler als nahezu tägliches Angebot in den Alltag der Kleinkindgruppe integriert werden.

Eine erste Evaluation nach fünfmonatigem, regelmäßigem Kontakt mit Englisch brachte erstaunliche Ergebnisse.

Die Kinder reagieren völlig unvoreingenommen und ohne Irritation auf das englische Angebot, sie können zielsicher Englisch und Deutsch voneinander unterscheiden (phonologische Bewusstheit), sie ordnen die jeweilige Sprache dem jeweiligen Sprecher zu, sie haben sich einen kleinen Wortschatz angeeignet und sie beginnen sofort mit der Sprachproduktion. Dieses Ergebnis ist sehr ermutigend, da bei älteren Kindern häufig gerade die aktive Sprachproduktion hinter dem passiven Sprachverständnis zurück steht.